Show-Match Daniel Brands gegen Kevin Krawietz in Melkendorf
Bildunterschrift:
Spitzentennis boten in Melkendorf die Weltranglisten Spieler Daniel Brands und Kevin Krawietz. Unser Bild zeigt – von links: den Junioren-Weltranglistenzehnten Kevin Krawietz aus Coburg, Andrea und Michael Küfner (Melkendorf) die den Kontakt zu Krawietz herstellten, Abteilungsleiter Hans-Rudolf Barth (Melkendorf), Christian Höhn (Trainer von Kevin Krawietz), den 126. der Herrenweltrangliste Daniel Brands, Markus Wislsperger (Daniel Brands Trainer) und vorne die Balljungen und -mädchen vom TSV Melkendorf.
Bei herrlichem Wetter verfolgten am Samstagmittag über 300 Zuschauer ein interessantes Tennismatch auf der Anlage des TSV Melkendorf. Der Deggendorfer Tennisprofi Daniel Brands, momentan 126. der Weltrangliste, und der Coburger Kevin Krawietz, 10. der Junioren-Weltrangliste, trafen in Melkendorf in einem Show-Match aufeinander. Beide Spieler boten in einem Spiel, das über zwei Gewinnsätze ging, Tennis auf hohem Niveau. Bei dieser Begegnung bekamen die Zuschauer viel von dem geboten, was den Tennissport attraktiv und interessant macht. Brands und Krawietz sind durch ihre Körpergröße, beide Spieler messen über 1,90m, prädestiniert für einen „Raketen“-Aufschlag. Das zeigten beide Spieler auch in Melkendorf. Daniel Brands schlug acht Asse und sein Gegner Kevin Krawietz stand ihm mit sieben nicht erreichbaren Aufschlägen um nichts nach.
Brands und Krawietz bewiesen auch viel Ballgefühl, servierten ihrem Gegenüber so einige Stopps, wobei mancher dieser Bälle von dem Kontrahenten noch erlaufen wurde. Beide Spieler bauten ihr Spiel von der Grundlinie auf, so dass Netzattaken eine Ausnahme bildeten.. Dazu bekamen die, nicht mit Beifall geizenden Zuschauer, die ganze Bandbreite der Schläge wie Volleys, Slice, Topspin und Überkopfbälle geboten. Am Ende setzte sich der routiniertere, um fünf Jahre ältere Brands gegen den 17-jährigen Krawietz in zwei Sätzen mit 6:4, 6:2 durch.
Beim Match selber erwischte Kevin Krawietz einen guten Start. Er brachte gleich seinen Aufschlag zum 1:0 durch. Daniel Brands hatte dann schon mehr Mühe bei seinem Service. Er musste über Einstand um das 1:1 zu erreichen. Im dritten Spiel verlor dann Krawietz nach einigen spektakulären Ballwechseln seinen Aufschlag. Brands baute anschließend seinen Vorsprung auf 3:1 aus. Die nächsten drei Spiele gingen an den sich immer besser ins Spiel findenden Kevin Krawietz . Er verkürzte mit eigenem Aufschlag auf 2:3, schaffte anschließend gegen Brands ein Break und ging dann noch mit 4:3 in Führung. Das sollte das letzte Mal sein, das Krawietz vorne lag. Daniels Brands zog nun alle Register seines Könnens, glich aus, nahm seinem Kontrahenten sein Spiel ab und mit eigenem souveränen Aufschlag beendete er den ersten Satz mit 6:4.
Im zweiten Durchgang zeigte Brands gleich wer Herr auf dem Platz ist. Ehe sich’s Kevin Krawietz versah, lag er 0:4 zurück. Im fünften Spiel raffte sich der Coburger noch einmal auf, zwang durch sein druckvolles, variables Grundlinienspiel seinen Gegner immer wieder zu Fehlern und verbuchte somit seinen ersten Punkt. Doch der Niederbayer Brands ließ sich nicht mehr stoppen und zog anschließend auf 5:1 davon. Der aufopferungsvoll kämpfende Kevin Krawietz verkürzte noch einmal auf 2:5 und nährte bei den Zuschauern die Hoffnung auf noch weitere Spiele und vielleicht auf eine dritten Satz. Doch Daniel Brands machte diese Hoffnungen zunichte, Mit einem souveränen Aufschlagspiel beendete er auch den zweiten Durchgang mit 6:2 und somit auch das Match zu seinen Gunsten Als Schiedsrichter fungierte in diesem Spiel der Sportwart des Tennisbezirkes Oberfranken, Siegfried Scherbel aus Ahorn bei Coburg, der mit der Leitung des Matches keine Probleme hatte.
Nach dem Spiel bedankte sich Melkendorfs Abteilungsleiter Hans-Rudolf Barth bei den Spielern für ihr Kommen und überreichte ihnen, den Trainern und Schiedsrichter Siegfried Scherbel Gastgeschenke. Der Abteilungsleiter bedankte sich auch bei der Kulmbacher Brauerei, dem Autohaus Isert und dem Reisebüro Schaffranek , die durch Geld- und Sachspenden die Tennisabteilung des TSV Melkendorf an diesem Tag unterstützten, sowie der Stadt Kulmbach für das kostenlose Überlassen einer Zuschauertribüne.Weiter dankte Barth dem Ehepaar Küfner, die den Kontakt zu Kevin Krawietz knüpften und seinem Helferteam aus der Abteilung für ihr Engagement bei den Vorbereitungen für dieses Event.
Anschließend absolvierte Daniel Brands mit Jugendlichen des TSV Melkendorf, humorvoll kommentiert von Abteilungsleiter Barth, noch einige Trainingseinheiten. Auch Kevin Krawietz ließ sich noch zu einigen Spielchen mit dem TSV-Nachwuchs überreden. Am Nachmittag verließen dann die beiden Tennisstars Melkendorf. Daniel Brands fuhr gleich zu einem Turnier nach Neapel weiter und Kevin Krawietz verbringt, bevor es zum nächsten Turnier geht, ein paar Tage in seiner Heimatstadt Coburg.
Interview mit Daniel Brands und Kevin Krawietz:
Welche Spieler betrachtet ihr als eure Vorbilder?
Daniel Brands: Für mich sind natürlich der Weltranglistenerste Roger Federer wegen seiner Konstanz und aus der Vergangenheit der Amerikaner Pete Sampras, unter anderem wegen seiner Aufschlagstärke.
Kevin Krawietz: Natürlich der Schweizer Roger Federer wegen seiner Mentaltstärke und Konstanz.
Auf welchem Belag spielt ihr am Liebsten?
Brands: Mein Spiel und meine Stärken kommen am besten auf Hartplätzen zur Geltung. Aber auch auf Sand, wo ich meinen größten Erfolg, die Halbfinalteilnahme bei den BMW-Open erreichte, komme ich gut zurecht.
Krawietz: Am liebsten spiele ich auf Hartplätzen, wo meine Stärken am Besten zur Geltung kommen.
Wo liegen eure Stärken und an was müsst ihr noch arbeiten?
Brands: Mit meinem Aufschlag und meiner Vorhand bin ich zufrieden. Meine Beinarbeit und meine Rückhand sind noch verbesserungswürdig.
Krawietz: Als meine Stärken betrachte ich neben meinem Aufschlag mein Volley-Spiel. Meine größte Schwäche ist die fehlende Konstanz, die ich noch verbessern muss.
Was sind eure Ziele und Perspektiven in Zukunft:
Brands: Mein nächstes Ziel ist, dass ich noch in diesem Jahr die Top 100 der Weltrangliste erreichen will. Dazu hoffe ich bei den nächsten Turnieren die nötigen Punkte zu sammeln. Dann will ich mich auf die Hallensaison vorbereiten und mein Traum ist es, unter die besten 50 der Welt zu kommen.
Krawietz: Ich werde noch einige Juniorenturniere spielen und mich dann auf die Hallensaison vorbereiten. Parallel zu Tennis will ich über eine Fernschule das Abitur machen. Da ich im Januar 18 werde, konzentriere ich mich in nächster Zeit auf meinen Einstieg ins Herrentennis. Hier wäre es natürlich toll, mal unter die Top ten zu kommen.